1998 war mein Glücksjahr. Überraschender Weise lud mich ein sehr weit ent-fernter freund „Shigeyuki“ zum Angeln im Bayerischen Wald ein. Ich freute mich sehr, obwohl ich nicht sicher war, ob wir uns ausreichend auf Englisch verständigen können.

Nach einer 1 ½ stündigen Fahrt von Landshut aus in den Bayerischen Wald, erreichten wir am Nachmittag das Cafe Schwarz, indem wir sofort unser Ge-päck abluden um so schnell wie möglich zum Angeln zu kommen. Nachdem wir uns mehrmals wegen schlechter Wegbeschreibung verfahren hatten, haben wir endlich den ersehnten Bach gefunden. Nun konnten wir unseren heiß begehrten Sport nachgehen, und zwar dem „Fliegenfischen“. Bereits nach ein paar Würfen, konnten wir unseren ersten Erfolg verbuchen, doch der große Fang blieb leider aus. Nach dem Befischen der halben Gewässer-strecke wurde es dunkel, und wir mussten leider für heute aufhören. Mittler-weile hungrig, führen wir in unser Dorf zurück.

Bei einem guten Abendessen in einem Wirtshaus erzählten wir uns Angler-geschichten und tauschten Fliegenbindmaterialien miteinander aus. Be-wundernd musste ich feststellen, wie gut sich Shigeyuki mit dem Fliegen-binden und Fliegenfischen auskannte, spät am Abend sanken wir völlig übermüdet ins Bett.

Am nächsten Morgen regnete es leider, und als wir sahen, dass der Bach Hochwasser führt, war uns klar, dass es heute schwierig werden würde einen Fisch zu fangen. Der Regen wurde stärker und nach kurzer Zeit entschlossen wir uns mit dem Angeln aufzuhören. „Was voller Freude begann endete leider im Regen.“

Bei der Rückfahrt begutachteten wir verschiedene Gewässer rund um Landshut, darunter waren. Der Sickergraben, ein sehr klares und kaltes Salmoniden-gewässer, an dem nur mit der Fliege gefischt werden darf. Das Aquarium, mit all den großen Forellen, die Shigeyuki am liebsten sofort gefangen hätte. Die Gretelmühle, mehrere Grundwasserseen und die Isar, unser größter Fluß der durch Landshut fließt und nach 100 km in die Donau mündet.

Dannach waren wir noch bei der Familie Kirchermeier in Landshut eingeladen und ich war stolz darauf Shigeyuki begleitet haben zu dürfen. Es wäre schön, wenn er eines Tages wieder Zeit finden würde mit mir zu Angeln.

Christian Kirchermeier
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